Willkommen zum nächsten Beitrag der Blog-Serie über Pen-and-Paper Rollenspiele. In diesem Beitrag tauche ich mit euch tiefer ein in die spannende Welt der Pen-and-Paper Rollenspiele. Wir entdecken die Besonderheiten der Pen-and-Paper Rollenspiele für Kinder und gewinnen tiefere Einblicke in diese zeitlose Form des Spiels.
„Die Kindheit zeigt uns die Magie in allem, während das Erwachsenwerden uns lehrt, die Magie zu sehen.“
– Charles Dickens
Für Erwachsene gibt es eine unzählbare Menge an verschiedenen Pen-and-Paper Rollenspielen. Angefangen bei dem wohl bekanntesten Universum „Dungeons&Dragons“ bis zum deutschen Pen-and-Paper Rollenspielsystem „Das Schwarze Auge“. Die vielfältigen Systeme unterscheiden sich im Setting, Regelwerk und Mechaniken und auch in der Charakterentwicklung und grundsätzlich kann beinahe jedes Pen-and-Paper Rollenspielsystem mit Kindern gespielt werden. Je nach System müssen hierfür zahlreiche Anpassungen durchgeführt werden.
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Im Unterschied zum Spiel mit Erwachsenen ist es notwendig die Komplexität der Regeln für die entsprechende Altersgruppe anzupassen. So erleichtert sich der Einstieg und die Spielmechaniken werden zugänglicher.
Viele Systeme behandeln komplexe moralische Dilemmas, gewalttätige Konflikte oder politische Intrigen. Rollenspielerlebnisse mit Kindern müssen kindgerecht sein und weniger ernsthafte und gewalttätige Themen beinhalten. Dank der Flexibilität der Pen-and-Paper Rollenspielsysteme ist es möglich die Themen der mitspielenden Zielgruppe anzupassen. Hierzu ist erfahrungsgemäß einiges an Vorwissen und eigener Kreativität notwendig.
Die Charaktererstellung im Rollenspiel mit Erwachsenen benötigt je nach Komplexität oder Vielschichtigkeit längere Zeit. Jeder Charakter erzählt in der Regel eine detaillierte Hintergrundgeschichte. Im Pen-and-Paper Rollenspiel mit Kindern kommen betont einfache Charaktere zum Einsatz. Wichtig sind eine leichte Spielweise des Charakters und ein Rahmen in dem die Vorstellungskraft der Kinder wachsen kann.
Wenn ich an die Spielzeit von Pen-and-Paper Rollenspielen denke, dann fällt mir direkt ein Wort ein: Sitzfleisch. Im Spiel mit Kindern wird die Spielzeit der Aufmerksamheitsspanne angepasst. Die ist von Kind zu Kind und von Tag zu Tag unterschiedlich, da kommt wieder die Flexibilität ins Spiel. Die Spielzeit könnt ihr selbst während eines laufenden Abenteuers anpassen, wie genau das funktioniert und welches System mir hier besonders gefallen hat, das erfahrt ihr in den nächsten Beiträgen der Blog-Reihe zu Pen-and-Paper Rollenspielen.
Als Spielleitung in erwachsenen Pen-and-Paper Rollenspielsystemen muss man bereit sein, sich tiefgehend und ausführlich mit dem Weltenbau zu beschäftigen. Tiefere Kenntnis der teils komplexen Regeln gehört zu einer der wichtigsten Aufgaben. Hier unterscheiden sich Pen-and-Paper Rollenspiele für Kinder im Wesentlichen. Ein gutes Rollenspiel für Kinder holt auch spieleunerfahrene Eltern ab.
Wichtigstes Ziel im Spiel mit Kindern ist es immer Spaß zu haben. Spaß am Entdecken und Erzählen von Geschichten.
Pen-and-Paper: Die Zauberwelt des Lernens
Kinder lernen auf vielfältige und komplexe Weise. Ein wichtiger Aspekt ist das spielerische Lernen durch Erfahrung. Kinder erkunden die Umgebung, experimentieren und entdecken wie die Welt funktioniert. Sie beobachten alles und jeden. Kinder lernen aus sich selbst heraus, sie besitzen eine intrinsische Motivation. Genau hier greifen Pen-and-Paper Rollenspiele. Gehen wir gemeinsam mit Kindern auf die Reise und entdecken, welche Lernerfahrungen, die weit über unsere Vorstellungskraft hinausgehen auf uns und die Kinder warten.
Pen-and-Paper Rollenspiele bieten eine faszinierende Möglichkeit Kinder in eine Welt einzuführen, die Fantasie und Lernen verknüpft. Viel mehr als Unterhaltung stoßen sie wichtige Lernprozesse an und das bereits bei Kindern, die weder Lesen noch Schreiben können.
Charaktererschaffung bedeutet Kreativität. Wer will ich sein? Was gefällt mir selbst an mir? Was sind meine Stärken und was kann ich noch nicht so gut. Wie kann ich in der Geschichte teilnehmen und wie Probleme lösen. Das hineinversetzen und Ideen entwickeln fördert eine kreative Denkweise und die Vorstellungskraft der Kinder.
Kommunikation ist der Schlüssel: Um erfolgreich zu sein ist eine gute Zusammenarbeit unter den Kindern notwendig. Sie lernen miteinander zu kommunizieren und sich auf gemeinsame Ziele zu einigen. Sehr interessant wird es, wenn Kinder unterschiedliche Herangehensweisen an die Überwindung der Herausforderungen haben. So müssen immer wieder Entscheidungen getroffen werden, die für den Fortschritt der Geschichte Konsequenzen haben. Da ist schon der ein oder andere Esel abhanden gekommen, weil die kleinen Feen zu wild mit den Flügeln geflattert haben. Die Folgen der Handlungen müssen bedacht werden und so ist es möglich, dass Kindern in einem sehr geschützten Rahmen Verantwortung übergeben wird.
Durch das Treffen von Entscheidungen stehen Kinder immer wieder auch moralischen Entscheidungen gegenüber. Töte ich den Gnom, der etwas hat, was ich brauche oder kann ich ihn auf eine andere Weise ermutigen mir zu helfen?
Zusammenfassend bieten Pen-and-Paper Rollenspiele eine wunderbare Gelegenheit für Kinder, auf spielerische Weise eine breite Palette von Fähigkeiten und Wissen zu entwickeln. Diese Erfahrungen gehen weit über das Klassenzimmer hinaus und ermöglichen es Kindern, sich auf natürliche Weise zu entfalten, während sie die Freude am Lernen und Entdecken in einer fantasievollen Umgebung erleben.
Damit bin ich am Ende des zweiten Teils der Serie. Im nächsten Teil erzähle ich euch mehr über kinderfreundliche Rollenspielsysteme.
Ich freue mich, dass ihr meinen Beitrag gelesen habt und möchte euch motivieren mir gerne Rückmeldung zu geben. Habt ihr Erfahrung mit Pen-and-Paper Rollenspielen? Welches ist euer Lieblings-System? Schreibt mir gerne über das Kontaktformular.
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