Abenteuerspiel für 1 Person ab 10 Jahren mit einer Spieldauer ab 35 Minuten.
Verschollen ist ein storybasiertes Solo-Abenteuer. Ich erkunde und entscheide in meiner Rolle als Schiffbrüchiger, der auf einer verlassenen Insel gestrandet ist. Jede Entscheidung beeinflusst den Verlauf der Geschichte und mein eigenes Überleben. Verschollen ist kartenbasiert. Während meinem Abenteuer versuche ich Ressourcen zu sammeln um am Ende mein Überleben zu sichern. Oder kann ich sogar fliehen?
Nach einem Schiffsunglück finde ich mich an einem fremden Strand wieder – geschwächt, ohne Nahrung, Wasser oder Orientierung. Mit wenig Energie beginne ich, die Insel zu erkunden: Ich entdecke Palmenhaine, finde Bananen, baue ein Seil und errichte ein Lager. Erste Versuche, ein Feuer zu machen oder Tiere zu jagen, scheitern. Doch ich schaffe es, einen Unterschlupf zu bauen und sogar ein Floß aus Baumstämmen zu konstruieren. Die Insel bleibt gefährlich und fordert mich heraus, doch ich gewinne langsam Zuversicht. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung: Bleiben und weiter erkunden – oder in die Ungewissheit der See aufbrechen. Achtung dieser Artikel enthält Spoiler!
Verlag | Frosted Games |
Autor | Johannes Krenner |
Spielzeit | 35 Minuten |
Altersangabe | ab 10 Jahren |
Anzahl Spielende | 1 Person |
Grafik | Anastasia Durova, Alena Naumova |
BGG-Weight | 1,29 |
Neue Insel – neues Glück?
Ich schaffe es mich Richtung Ufer der neuen Insel zu manövrieren. Indes strömen Hunderte von Eingeborenen an das Ufer. Ich habe Angst, aber damit bin ich scheinbar nicht alleine. Hinter mir höre ich ein ohrenbetäubendes Donnern. Auf der Insel, die ich gerade verlassen habe, ist ein Vulkan explodiert. Das war knapp. Ich danke den Göttern und blicke wohlwollend auf meinen kleinen Altar. Inzwischen sind alle Eingeborenen geflüchtet und der Strand liegt menschenleer vor mir. Ich ziehe mein Floß ins Trockene und stehe nun da – alleine.
Aus dem Nichts finde ich mich umzingelt von Eingeborenen. Wie sind die denn hier her gekommen. Nicht ganz logisch, aber doch intuitiv, fange ich an zu tanzen. Das veranlasst die Eingeborenen ein paar Schritte zurück zu gehen und mich ungläubig anzuschauen. Dann schauen sie sich an und fangen an zu lachen. Lachen sie mich aus? Als sie zu aufdringlich werden, rufe ich laut. Das veranlasst sie zu verschwinden. In der Eile hat wohl einer von ihnen seinen Speer liegen lassen. Ich zögere nicht und schnappe ihn mir.
Es bleibt mir nichts anderes übrig aus die Insel zu erkunden. Auf der anderen Seite einer Schlucht entdecke ich ein Gemüsebeet. Der Hunger treibt mich weiter, obwohl die Brücke baufällig aussieht. Das ging zu leicht, deshalb überfällt mich ein Misstrauen. Es ist so still. Statt das Gemüse zu ernten gehe ich einen ausgetretenen Pfad entlang und folge ihm.
Ich will das Ufer nicht aus den Augen verlieren, deshalb gehe ich nicht so tief rein, ich fühle mich beobachtet und verwerfe meinen Plan dem Pfad zu folgen und kehre schnell an den Strand zurück. Irgendwann muss ich mich wohl mit den Eingeborenen auseinandersetzen. Doch dazu erscheint es mir noch zu früh. Ich suche am Strand etwas zu essen und finde ein paar Austern. Nicht meine Leibspeise, aber ich öffne und esse sie.
Neu gestärkt traue ich mich tiefer in den Dschungel hinein zu gehen. Dort finde ich einen Tempel mit golden glänzendem Dach. Das scheint ein heiliger Ort zu sein. Der Altar hat mir auf meiner Reise viel Glück gebraucht, deshalb umrunde ich den Tempel und suche seinen Eingang. Ich betrete den Eingang und die Bilder der Götting kommen mir vertraut vor. Als ich mich vor sie setze und meditiere schlafe ich vor Erschöpfung ein. Ausgeruht wache ich auf und kehre in den Dschungel zurück.
Aus einem Gebüsch höre ich ein Rascheln. Offensichtlich werde ich von einem kleinen Jungen beobachtet. Ich laufe ihm hinterher, doch er klettert auf einen Baum und verliert den Halt. Ich versuche ihn zu fangen. Während der Junge humpelnd davon rennt, tut mir mein Rücken heftig weh. Neben mir entdecke ich allerdings etwas Schimmerndes auf dem Boden. Ein Armreif.
Ich nehme meinen Plan noch einmal auf dem Pfad zu folgen und erreiche ein scheinbar leeres Dorf. Ich höre kein einziges Geräusch als ich in der Mitte des Dorfplatzes stehe. Verstehen die Eingeborenen sich denn vor mir? Es wird gegen Abend immer kälter. Ich setze mich hin und versuche wach zu bleiben. Das gelingt mir allerdings nicht.
Meine Zeit im Dorf
Meine Arme und Beine frieren ein, dennoch schlafe ich eine Weile, bis mich ein paar Kinder von allen Seiten anstupsen. Die Kinder und die Ältesten schauen mich an, als hätten sie noch nie einen Menschen gesehen. Trotz ihrer Skepsis geben sie mir einen warmen Eintopf und ein Getränk.
Ein Einheimischer will sich ständig mit mir unterhalten. Als er den Armreif an meinem Arm bemerkt, schaut er mich nur noch mit offenem Mund an. Der Mann nimmt mich mit in sein Haus. Dort triffst du den Jungen wieder, der vom Baum gefallen ist. Du gibst dem Jungen den Armreif wieder, aber der Vater schüttelt den Kopf. Er will sich wohl für die Rettung seines Sohnes bedanken. So langsam verstehe ich neben dem wilden Gestikulieren die Bedeutung einiger Worte.
Der Einheimische stellt sich als gedulgier Lehrer heraus und bringt mir die ersten einfachen Worte bei. Diese einfachen Worte helfen mir auch bei der Kommunikation mit einer alten Frau, die mit einem Korb auf mich zukommt. Sie ist ganz überrascht, dass ich sie verstehe und hilft mir dabei, meinen Hunger zu stillen.
Ich bin mir nicht sicher, als was mich diese Menschen sehen. Eine Art Gottheit oder einen Boten oder etwas Ähnliches? Den Status will ich aber gar nicht und schneide mir deshalb mit meinem Speer in die Hand. Meine Hand blutet, wie bei einem stinknormalen Menschen. Scheinbar beeindruckt sie das noch mehr.
Ein dicklicher mit Federn geschmückter Mann kommt auf mich zu. Er muss der Häuptling sein. Ich gehe an dem älteren Schamanen vorbei direkt zum Häuptling und versuche Kontakt aufzunehmen. Hinter ihm taucht eine Magd auf mit einer Schüssel voller Essen. Ich streife den Armreif ab und strecke ihn der Magd hin. Worauf hin sie meinen Hunger stillt.
Ich scheine in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass mehrere Frauen auf mich zukommen und mir mehrfarbige Bänder mit Muscheln um die Knöchel binden. Ich fühle mich damit ziemlich unwohl, entscheide mich aber dann doch sie erst einmal an zu behalten.
Um die Umgebung zu erkunden laufe ich in der Gegend umher und entdecke einen Aussichtspunkt mit einer Klippe. Das scheint mir ein guter Platz zu sein, um nach Schiffen Ausschau zu halten. Ich versuche mit Händen und Füßen zwei Jugendliche dorthin zu schicken um Ausschau zu halten.
Es scheint ein Fest zu geben. Um nicht weiter aufzufallen und um ein paar Gedanken aus dem Kopf zu bekommen, trinke ich das mir angebotene Maisbier. Die Einheimischen scheinen beeindruckt zu sein. Am nächsten Morgen gehts mir zwar schlecht, aber nach einem Besuch beim Schamanen geht es mir schon deutlich besser.
Der junge Eingeborere, den ich zur Ausschau auf die Klippe geschickt hatte, kommt gemütlich zurück, um mich dann zu informieren, dass dubiose Gestalten angelandet sind. Mit meinen wenigen Sprachkenntnissen versuche ich die Leute davon zu überzeugen, dass Feinde das Dorf bedrohen. Im Kampf bleibe ich die Nachhut und gebe Befehle. Die Piraten fliehen. Wäre das meine Chance auf eine Reise zurück gewesen?
Am nächsten Morgen das böse Erwachen. Ein paar Jugendliche wurden von den Piraten entführt. Die Eingeborenen sind nun nicht mehr so gut auf mich zu sprechen. Das alles ist ziemlich anstrengend. Ich kann mich schwer entscheiden, was nun das Richtige ist. Ich bin nur dankbar, dass ich noch am Leben bin und pfücke ein paar Früchte.
Nach und nach gewohne ich mit an das Leben mit dem Stamm und finde Gefährten. Ich bin nun eine spirituelle Anführerin und habe einen vollen Platz in der Gesellschaft erlangt. Über die Jahre wird meine Beziehung zu den Eingeborenen vertrauensvoller. Mein neuer Name ist „Gast der Welt“. Doch ich frage mich – wie komme ich wohl nach Hause? Oder ist das mein neues Zuhause?
Die große Reise
Das war der zweite Teil meines Playthroughs zu Verschollen. Für’s Erste bin ich am Ende meiner Reise. In Verschollen gibt es 13 alternative Enden. Ob es mir gelingt alle zu finden?
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Das Spiel „Verschollen“ ist selbstgekauft.
Links
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