Legespiel für 1-4 Personen ab 8 Jahren mit einer Spieldauer von 20-40 Minuten.
Project L kombiniert klassisches Legespiel mit modernem Design. Ihr baut euch mit kleinen Kunststoff-Plättchen fertige Puzzle zusammen und erwirtschaftet euch so eure Siegpunkte. Im Unterschied zu Ubongo setzt Project L nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf langfristigere Planung.
Heute zeige ich euch ein Legespiel in dem es strategisch zugeht. Klassisch finden sich in Legespielen Puzzleteile aus dickem Karton, da fallen mir die Acrylbausteine beim Öffnen des Spielkartons direkt in die Augen. Kein Knicken, kein Verblassen der Farbe und kleine Wasserlachen auf dem Tisch lassen mich auch nicht direkt schwitzen.
Verlag | Boardcubator |
Autor | Michal Mikes, Jan Soukal, Adam Spanel |
Spielzeit | 20-40 Minuten |
Altersangabe | ab 8 Jahren |
Anzahl Spielende | 1-4 Personen |
Grafik | Marek Loskot |
BGG-Weight | 1,56 |
Spielmaterial
- 32 weiße Puzzles
- 20 schwarze Puzzles
- 90 Steine
- 4 Spielbögen
- Spielregel
Spielaufbau und -ablauf des Legespiels
Die mehrsprachige Anleitung mit schwarzem Hintergrund und weißer Schrift erwartet von euch, dass ihr ein funktionierendes System aufbaut, eure Steine verbessert und eure Strategie optimiert. Dazu mischt ihr alle weißen Puzzles und eine Anzahl schwarzer Puzzles, je nachdem wie viele Personen ihr seid. Bildet darauf verdeckte Nachziehstapel. Deckt dann vier Puzzles von jedem Stapel auf und legt sie nebeneinander. Jeder erhält einen Level-1-Stein und einen Level-2-Stein. Verteilt die Spielbögen zufällig und bildet aus den restlichen Steinen einen allgemeinen Vorrat.
Die Steine sind in vier Level unterteilt. Level 1 und Level 2 bestehen jeweils nur aus einem Stein. Level 3 aus zwei Steinen und Level vier aus den restlichen fünf Steinen.
Eure bis zu drei Aktionen führt ihr immer im Uhrzeigersinn nacheinander aus. Ihr könnt ein Puzzle aus einer Reihe nehmen und vor euch ablegen, einen Level-1-Stein aus dem allgemeinen Vorrat nehmen, einen Stein in eurem Vorrat um 1 Level aufwerten, einen Stein in eins der vor euch liegenden Puzzle einsetzen oder einmal pro Zug eine Meisteraktion ausführen. Mit der Meisteraktion dürft ihr jeweils einen Stein in jedes ungelöste Puzzle legen. Alle eingesetzten Steine müssen sich bereits in deinem Vorrat befinden.
Ein Puzzle ist dann gelöst, wenn seine Felder vollständig mit Spielsteinen gefüllt sind. Anschließend nehmt ihr alle Steine aus dem Puzzle in den eigenen Vorrat zurück, das Puzzle wird zur Seite auf den Siegpunktstapel gelegt und ihr erhaltet die oben rechts auf dem Puzzleteil aufgeführte Belohnung.
Sobald der schwarze Puzzlestapel leer ist, endet das Spiel. Ihr dürft eine beliebige Anzahl an Steinen aus eurem Vorrat in eure ungelösten Puzzle einsetzen, aber Achtung, dafür müsst ihr euch in der Schlusswertung jeweils einen Punkt abziehen. Jetzt zählt ihr alle Punkte zusammen. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Wieviel Ubongo steckt in Project L?
Project L wird oft mit „Ubongo“ verglichen. Ich habe beide Legespiele gespielt und im Vergleich zu „Ubongo“ ist Project L deutlich weniger hektisch. „Ubongo“ ist ein schnelles Legespiel, bei dem ihr alle zur gleichen Zeit versucht so schnell wie möglich die Teile in eine vorgegebene Form einzupassen. In Project L hingegen habt ihr in jedem eurer Züge Zeit nachzudenken. Ihr könnt eure Züge aufeinanderfolgend Planen und Schnelligkeit spielt keine Rolle.
Im Unterschied zu Project L verwendet Ubongo zweidimensionale Teile aus dickerem Karton. Die Spielschachtel von Project L ist mit dreidimensionalen Acrylbausteinen gefüllt.
Mögt ihr Action, Hektik und Echtzeit? Dann seid ihr bei „Ubongo“ richtig. Das Adrenalin steigt da auf jeden Fall. In Project L geht ihr ruhiger und besonnener ans Spiel und könnt euer eigenes Spieltempo kontrollieren.
Die Wiederspielbarkeit beider Spiele ist groß. „Ubongo“ mit seiner kurzen Spielzeit, könnt ihr immer gleich mehrmals hintereinander spielen und es weckt die Lebensgeister aller Beteiligten. Im besten Fall spielt ihr „Ubongo“ zu Beginn eures Spieleabends und Project L als angenehmen Absacker.
Mein Spielbericht zu „Ubongo“ erscheint demnächst hier auf Sprungbrettle.de
Project L als Lernspiel
Project L lässt sich guten Gewissens in als Lernspiel betrachten. Mit jedem Spiel lernen Kinder in den verschiedensten Bereichen. Spielerisches Lernen geschieht immer. In einigen Bereichen kann Project L hier hilfreich sein. Durch die dreidimensionalen Teile fördert Project L geometrische Formen zu verstehen und räumliche Beziehungen zu erkennen.
Sorgfältiges Planen und das Vorausdenken der eigenen Züge schult das strategische Denken und die Fähigkeit zukünftige Problemlösungen zu betrachten. Die getroffenen Entscheidungen haben langfristige Auswirkungen auf den Spielerfolg. Feinmotorisch hilft die Interaktion mit den Acrylbausteinen. Besonders bei jüngeren Kindern wird die Hand-Auge-Koordination geschult.
Durch den abwechselnden Ablauf müssen Kinder geduldig warten, bis sie wieder an der Reihe sind. Spielt ihr Project L mit jüngeren Kindern, könnt ihr euch in dem gemeinsamen Erarbeiten einer Strategie zusammenfinden. Der Einsatz im schulischen Umfeld ist aufgrund der vielen, einzelnen Teile bei Kindern im Grundschulalter eher begleitet möglich.
Project L: Square One
Aus der Legespielschmiede Boardcubator dürft ihr euch voraussichtlich im März 2025 auf das Spiel „Square One“ freuen. Im Gegensatz zum Vorgänger sind die Spielsteine alle quadratisch und hat damit weniger vom ursprünglichen „Tetris“. In „Square One“ fordert euch das Timing noch mehr heraus. Zur passenden Zeit müsst ihr verschiedene Reihen füllen, um an die Belohnungen zu gelangen.
Genaueres kann ich euch zu diesem noch nicht sagen, wenn ihr euch dafür interessiert, dann schaut euch einmal auf der Videoplattform YouTube um, dort finden sich einige Previews zu „Square One“. Ich gehe davon aus, dass das neue Spiel ebenfalls im deutschen Handel auftaucht.
Ja, nein, vielleicht?
Adrenalinschübe und überraschende Elemente dürft ihr im Legespiel Project L nicht erwarten, dann könnte es euch zu eintönig werden. Liebt ihr Spiele mit Nervenkitzel und einer großen Dramatik? Auch dann ist Project L nicht unbedingt das passende Spiel für euren Spieleabend. Habt ihr gerne eine richtig laute Stimmung am Tisch mit viel Interaktion? Dann seid ihr bei Project L ebenfalls nicht gut aufgehoben.
Mir gefällt Project L richtig gut. Der Spieleinstieg gelingt schnell und die Spieldauer ist für zwischendurch sehr gut geeignet. Die Lösung der Puzzle führt zu einem direkten Belohnungseffekt und ich muss nicht zu lange warten, bis mir in Project L etwas positives passiert.
Project L könnt ihr mit brettspielunerfahrenen Personen spielen und mit jedem Spiel die Lernkurve steigern. Inzwischen sind zwei Erweiterungen des Legespiels erschienen, die ich jedoch noch nicht testen konnte.
Ich freue mich, dass ihr meinen Beitrag gelesen habt und möchte euch motivieren mir gerne Rückmeldung zu geben. Welches ist euer Lieblingslegespiel? Schreibt mir gerne über das Kontaktformular.
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Das Spiel Project L ist selbstgekauft.
Links
Weitere Informationen zum Spiel findet ihr hier.
Weitere Spielvarianten (Englisch) findet ihr hier.
Den Kickstarter zu Square One findet ihr hier.
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