Living Card Game für 1-4 Personen ab 14 Jahren mit einer Spieldauer von 45 Minuten.
Jahrelang schon schleiche ich um das Living Card Game Arkham Horror: Das Kartenspiel herum. Mal näher, mal ferner, immer mit einem Auge vorsichtig schielend. Ich erinnere mich an einen Besuch im Spieleladen vor drei Jahren. Da hatte ich es in den Hand und dachte „Ein Living Card Game – oh neee!“. So es der Zufall will sprachen mich immer mehr Menschen, die mein Brettspiel-Ich kennen, darauf an, wie mir denn Arkham Horror gefällt. Ich konnte immer nur verstohlen mit dem Kopf schütteln gefolgt von einem leisen „Noch nie gespielt!“. Nachdem inzwischen die nächste Erweiterung Das Fest von Hemlock Vale erschienen ist, war es an der Zeit, sich mit Arkham Horror: Das Kartenspiel auseinander zu setzen.
Verlag | Fantasy Flight Games |
Autor | Nate French, Maxine Juniper Newman, Matthew J. Newman |
Spielzeit | 45+ Minuten |
Altersangabe | Ab 14 Jahren |
Anzahl Spielende | 1-4 Spielende |
Grafik | Christopher Hosch |
BGG-Weight | 3,53 |
Lovecraft’sches Grauen: Eine Einführung in das Universum von Arkham Horror
H.P. Lovecraft war ein amerikanischer Schriftsteller, der seine Werke selbst Arkham Zyklus nannte. Eine Reihe von Gruselromanen und Horrorgeschichten entsprangen aus seiner Feder. Das Alles wurde zum Cthulhu-Mythos und findet sich in Filmen, Büchern, Musik oder eben auch Gesellschaftsspielen wieder. Der Mythos dreht sich um den Schauplatz Arkham, eine fiktive Stadt in einem erdachten Landstich in Massachusetts. Eine große Rolle spielt ebenfalls das fiktive Buch Necronomicum, in dem Lovecraft eine ganz eigene Welt rund um die Kulte der Alten Götter erschuf. Das Neconomicum enthält außerdem zahlreiche Zauberformeln und Rituale in Zusammenhang mit den Wesen von Lovecraft, den sogenannten Großen Alten.
Zahlreiche Gesellschaftsspiele greifen den Mythos auf. Die Liste lässt sich fast unendlich fortsetzen.
- Eldritch Horror
- Cthulhu: Death May Die
- Lovecraft Letter
- Villen des Wahnsinns
- Cthulhu Wars
- Tower of Madness
- Machina Arcana
- …
Arkham Horror: Das Kartenspiel spielt genau in diesem Universum H.P. Lovecraft. Ein ganz eigener Horrorkosmos mit einer unendlichen Fülle an Material für schlaflose Nächte.
Die Grundlagen des Horrorspiels
Warum muss ich das jetzt eigentlich spielen? Und was ist überhaupt ein LCG? Ein LCG ist ein Living Card Game. Ein Spiel, das lebt und nach und nach durch Erweiterungen wächst. Aus den zur Verfügung stehenden Karten werden Kartendecks erstellt. Mit diesen Kartendecks trete ich gegen das Spiel an. In Arkham Horror: Das Kartenspiel nennt sich das Zyklen. Die Zyklen vergrößern die Auswahl der Karten und bringen immer mehr Szenarien, die erlebt werden können. Außerdem lernen wir mit jedem Zyklus neue Protagonisten und Protagonistinnen kennen. Im Unterschied zu Trading Card Games weiß ich genau, welche Karten mich im Grundspiel und den Erweiterungen erwarten. Es gibt keine Notwendigkeit Karten zu sammeln oder zu tauschen um ein vollständiges Deck zu erwerben.
Vielleicht habt ihr euch genau wegen dieser Living Card Game-Thematik gegen Arkham Horror: Das Kartenspiel gesträubt. Dann wird es euch überraschen, dass ihr Arkham Horror: Das Kartenspiel auch spielen könnt, wenn ihr euch nicht dem Deckbau verschwören wollt. Ganz unkompliziert könnt ihr mit den Einsteigerdecks loslegen. Den Deckbau könnt ihr also erstmal auf die Seite legen. Euer Zukunfts-Ich darf sich damit beschäftigen, wenn ihr schon im Bann des Kartenspiels gefangen seid.
Arkham Horror: Das Kartenspiel reiht sich ein in eine ganze Menge von LCGs:
- Android: Netrunner
- Warhammer: Conquest
- Der Eiserne Thron
- Der Herr der Ringe: Das Kartenspiel
- Star Wars: Das Kartenspiel
- Legend of the 5 Rings
Keines davon hat es bisher auf meinen Spieletisch geschafft. Es ist ein guter Tag dies zu ändern.
Die Mechanismen: Hinter den Kulissen
Arkham Horror: Das Kartenspiel ist ein kooperatives Spiel in dem ich und meine Mitspielenden in die Rolle von Ermittlerinnen und Ermittlern schlüpfen. Der Spielplan wird durch die Karten aus den Szenarien aufgebaut. Je nach dem, wie wir uns bewegen entsteht nach und nach eine Welt. Ziel ist es immer das aktuelle Szenario zu lösen.
Noch weiß ich nicht, welche Voraussetzungen zum Erreichen der Ziele der Szenarien gegeben sind. Wir lernen das Spiel hier gemeinsam kennen. Ich nehme euch in diesem und in den folgenden Beiträgen mit in meine ersten Erfahrungen mit Arkham Horror: Das Kartenspiel.
Einer der Hauptmechanismen in Arkham Horror: Das Kartenspiel ist der Deckbau-Mechanismus. Aus den zur Verfügung stehenden Karten baue ich vor Spielbeginn das Deck meines gewählten Charakters. Hierzu gibt es einige Vorgaben, wie groß das Deck sein darf und welche Karten auf jeden Fall ins Deck gehören. Im Laufe der Kampagne entwickeln sich diese Deckbaumöglichkeiten weiter. Wie genau, das kann ich euch an dieser Stelle noch nicht sagen. Mir gefällt jedenfalls sehr gut, dass sich mein Charakter im Verlauf der Kampagne weiterentwickeln kann. Mit der Zeit sollte ich mein Deck besser kennenlernen, das passende Timing zum Einsatz von Fähigkeiten und Waffen und langsam immer mehr Erfahrung sammeln. Ich bin sehr gespannt, wie sich das genau abbildet und anfühlt.
Ein weiterer Hauptmechanismus ist das szenariogesteuerte Spiel. In der Grundbox erwarten mich drei verschiedene Szenarien. Jede Erweiterung kommt daher mit einer Ermittler-Box und einer Kampagnen-Box. Bisher erschienen sind:
- Das Vermächtnis von Dunwich
- Der Pfad nach Carcosa
- Das Vergessene Zeitalter
- Der Gebrochene Kreis
- Die Traumfresser
- Die Innsmouth-Verschwörung
- Am Rande der Welt
- Die Scharlachroten Schlüssel
- Das Fest von Hamlock Vale
Ungewöhnlich für mich ist auch der Beutelmechanismus. Statt die Modifikationen meiner Fähigkeiten auszuwürfeln beschäftigt mich bei jeder Überprüfung meiner Fähigkeiten der Chaosbeutel. Der Chaosbeutel wird vor jedem Spiel neu zusammengestellt. Das Szenario gibt vor, welche Tokens in den Beutel kommen. Gleichzeitig kann die Schwierigkeit noch individuell angepasst werden. Eins kann ich schon einmal verraten. Der Griff in den Beutel kann ziemlich nervenaufreibend sein.
Da muss ich schon viel Feuer fangen, um wirklich alle Erweiterungen durchzuspielen. Von Erweiterung zu Erweiterung wird der Kartenpool immer größer. Da werde ich mich wohl zwangsweise irgendwann mit sinnvollen Aufbewahrungsmöglichkeiten beschäftigen müssen.
Ein Spiel zum einfach Losspielen ist Arkham Horror: Das Kartenspiel nicht. Da ich mir jahrelang mit der Entscheidung Zeit gelassen habe, mich überhaupt in den Horror zu stürzen, kommt es auf die paar Stunden der Recherche auch nicht mehr an. Um meinen ersten Beitrag mit einem bekannten Kalenderspruch zu beenden: Vorfreude ist die schönste Freude.
Wie mein erstes Mal Arkham Horror: Das Kartenspiel läuft, was mir leicht von der Hand geht und welche Mechaniken mich zum Verzweifeln bringen, das erfahrt ihr alles im nächsten Beitrag meiner Arkham Horror-Kampagne. Wir sehen uns in Arkham!
Ich freue mich, dass ihr meinen Beitrag gelesen habt und möchte euch motivieren mir gerne Rückmeldung zu geben. Seid ihr Fans des Genres? Wie erging es euch in Arkham? Schreibt mir gerne über das Kontaktformular.
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Das Spiel Arkham Horror: Das Kartenspiel ist selbstgekauft.
Links
Weitere Informationen zum Spiel findet ihr hier: https://www.asmodee.de/produkte/arkham-horror-das-kartenspiel
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